Publikation

Impacts of climate warming on terrestrial ectotherms across latitude

AutorIn

Deutsch CA et al.

Veröffentlichung
2008
Quelle
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Beschreibung

Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels auf terrestrische Organismen parallel zur Erwärmungsrate mit dem Breitengrad ansteigen. Die biologischen Auswirkungen des Temperaturanstiegs hängen auch von der physiologischen Empfindlichkeit der Organismen gegenüber Temperaturänderung ab. Wir integrieren in dieser Studie empirische Fitnesskurven, die die Wärmetoleranz von Landinsekten aus der ganzen Welt beschreiben, mit der prognostizierten geografischen Verteilung des Klimawandels für das nächste Jahrhundert. Damit wollen wir die direkten Auswirkungen der Erwärmung auf die Fitness der Insekten über Breitengrade hinweg abzuschätzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Erwärmung in den Tropen, obwohl sie dort wohl am geringsten ausfallen wird, wahrscheinlich die schädlichsten Folgen hat. Die Insekten der Tropen leben in einem sehr engen optimalen Temperaturbereich und reagieren relativ empfindlich auf Temperaturveränderungen. Im Gegensatz dazu haben Arten in höheren Breitengraden eine breitere Wärmetoleranz und leben in Klimazonen die derzeit kühler sind als ihr physiologisches Optimum, so dass die Erwärmung ihre Fitness sogar verbessern kann. Die verfügbaren Daten zur Wärmetoleranz mehrerer Wirbeltierarten zeigen ähnliche Muster, was darauf hindeutet, dass diese Ergebnisse für terrestrische Ektothermen allgemein gültig sind. Unsere Analysen deuten darauf hin, dass in Ermangelung verbessernder Faktoren wie Migration und Anpassung, die größten Aussterberisiken durch die globale Erwärmung in den Tropen liegen könnte, wo auch die biologische Vielfalt auch am größten ist.