Publikation
Offene Bodenstellen und eine heterogene Raumstruktur – Schlüsselrequisiten im Lebensraum des Warzenbeißers (Decticus verrucivorus)
- AutorIn
Schuhmacher O & Fartmann T
- Veröffentlichung
- 2003
- Quelle
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- Beschreibung
Der Warzenbeißer ist in weiten Teilen Europas und in Deutschland eine gefährdete Art. Dennoch gibt es bislang nur wenige detaillierte Studien zur Ökologie. Daher erfolgte während der Vegetationsperiode 2001 eine Untersuchung zur Populationsdynamik und Habitatnutzung von Decticus verrucivorus im Osten Niedersachsens. Bei der Untersuchungsfläche handelt es sich um eine ca. 1 ha große Brache mit ruderalisierten Sandtrockenrasen. Die Erfassung der individuell markierten Warzenbeißer erfolgte auf Basis eines 10 × 10 m-Rasters von Anfang Mai bis Anfang September. Für jedes Raster wurde eine Reihe von Strukturparametern aufgenommen. Die Lebensräume des Warzenbeißers sind durch eine kurzrasige, kaum verfilzte und heterogene Struktur gekennzeichnet. Die Vegetationshöhen liegen um 15 cm und der Offenbodenanteil beträgt etwa 10 %. Die Raumwiderstände sind ab 10 cm über dem Boden nur noch gering. Die vorherrschenden Wuchsformentypen sind Kryptogamen, niedrigwüchsige Kräuter und Untergräser. Zudem sind meist einige höherwüchsige Pflanzen vorhanden. Der Warzenbeißer ist in vielfältiger Weise an diese Habitatstrukturen angepasst bzw. hiervon abhängig. Sowohl bei Männchen und Weibchen als auch bei Larven und Imagines gibt es teilweise unterschiedliche Präferenzen. Ein dauerhafter Schutz des Warzenbeißers ist nur unter Berücksichtigung der Ansprüche aller Stadien vom Ei bis zur Imago möglich. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden weitergehende Empfehlungen zur Entwicklung von Warzenbeißer-Lebensräumen gegeben.