Etablierung von Gewässerrandstreifen
Eines unserer Projektziele ist es, die Landschaftselemente Auengrünland und Fließgewässer über intakte strukturreiche Gewässerrandstreifen zu verknüpfen um damit den Gesamtlebensraum Aue aufzuwerten. Ursprünglich reichten landwirtschaftliche Nutzflächen oft bis an die Böschungskante des Gewässers. In den letzten Jahren hat sich jedoch die wichtige ökologische Bedeutung stabiler Gewässerrandsteifen immer mehr herauskristallisiert. Sie besitzen als wichtige Übergangsbereiche zwischen bewirtschafteten Flächen und Still- bzw. Fließgewässer unterschiedlichste Funktionen. Zum einen können sie z.B. den Nährstoffeintrag von gedüngten ungedrainten Nutzflächen ins Gewässer deutlich reduzieren (Filterstreifen, Correll 2005, Hösl 2011, Sahu 2009). Zusätzlich haben Gewässerrandstreifen eine sehr wichtige Bedeutung als Lebensraum für Insekten deren Lebenszyklen Phasen in Gewässern (oft als Larven) und an Land (oft adulte Tiere) beinhalten. Bekannte Beispiele sind Libellen, Eintagsfliegen oder Köcherfliegen (Hering 2021). Darüber hinaus stellen intakte Gewässerrandstreifen aber auch für viele andere Tier- und Pflanzenarten einen essentiellen und strukturreichen Lebensraum dar. Ihre Entwicklung sollte allerdings genau beobachtet werden, denn auch viele ungewünschte Neophyten wie das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) oder der Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum) besiedeln leider sehr gerne diesen Lebensraum, da ihre Samen oft über Fließgewässer verbreitet werden.