Kleine Goldschrecke

Leitart und Maßnahmen:

Die Art ist in Bayern weit verbreitet und in geeigneten Habitaten auch häufig anzutreffen. Dabei können die Lebensräume, wie bei Chrysochraon feucht oder trocken sein, es müssen aber nach der Bewirtschaftung Randstreifen oder Brachflächen überdauern.

Schutzstatus: Die Kleine Goldschrecke ist in Bayern und in Deutschland ungefährdet.

Entwicklungszyklus:

Imagines erscheinen bereits im Mai und sind bis in den Oktober hinein anzutreffen. Die Überwinterung erfolgt im Eistadium, die Eier werden – und das ist einmalig unter den heimischen Feldheuschrecken – auf Pflanzenblätter abgelegt. Dabei werden die Blätter mit einer, an der Luft erhärtenden Schaummasse (vergleichbar mit Bauschaum) verklebt und umhüllen so schützend das Gelege. Die Larven schlüpfen dann im Frühjahr des Folgejahres. Beseitigt man im Herbst durch eine ganzflächige Mahd die Vegetation, so hat die Schrecke ähnlich wie bei der Großen Goldschrecke keine Chance sich in der Fläche zu halten!

Vorkommen und Bedeutung im LK Wunsiedel:

E. brachyptera ist im Fichtelgebirge gut vertreten und in Brachflächen häufig anzutreffen.

Da auch die Weibchen bei guten Bedingungen langflügelige Exemplare ausbilden, ist sie auch gut in der Lage sich in geeignete Lebensräume auszubreiten.

Körperbau:

14-17 mm, Sexualdimorphismus!

Männchen metallisch grün, Hinterleib spitz ausgezogen (ähnlich dem Männchen der Großen Goldschrecke).

Weibchen grün mit leichtem Metallschimmer. Flügel stark verkürzt und meist rosa gefärbt. Immer wieder treten aber auch langflügelige Individuen auf.

Gesang:

Leise, aber gut hörbare Einzeltöne (4-12), die zusammen einen etwa eine Sekunde langen Vers bilden. Am besten mit Bat-Detektor nachzuweisen.

Literatur:

Fischer J et al. (2020) Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols: Bestimmen – Beobachten – Schützen (Verlag Quelle & Meyer Bestimmungsbücher)

https://www.researchgate.net/profile/Andreas-Zehm/publication/308416210_Die_Heuschrecken_Deutschlands_und_Nordtirols/links/57e3cdbb08ae112d973bbf63/Die-Heuschrecken-Deutschlands-und-Nordtirols.pdf

Jürgen Fischer, Wunsiedel