Nadelholz-Säbelschrecke
Barbitistes constrictus
Leitart und Maßnahmen:
B. constrictus hat ihren Schwerpunkt in den montanen Bereichen Nordostbayerns, eine Bindung an Nadelwald ist deutlich erkennbar, aber auch einzelne Nadelbäume in Parkanlagen oder Gärten werden besiedelt. Ein durch die Klimaerwärmung entstehender Rückgang der Fichte, kann auch eine Verringerung der Populationen der Art bedeuten.
Schutzstatus: derzeit noch keine Gefährdung in Deutschland und Bayern.
Entwicklungszyklus:
Die Entwicklung kann einjährig, aber auch zweijährig sein. Die Eiablage erfolgt meist unter die Rinde von Nadelbäumen, aber auch anderer Bäume und Sträucher. Während sich die Larven häufig auf niedrigeren Büschen aufhalten, leben die Imagines im Kronen- und Stammbereich von Nadelbäumen. Dort ernähren sie sich in der Hauptsache von Nadeln. Die Überwinterung erfolgt im Eistadium.
Vorkommen und Bedeutung im LK Wunsiedel:
B. constrictus ist im Fichtelgebirge mit stabilen Beständen vertreten und weit verbreitet. Aufgrund ihrer versteckten Lebensweise wird sie aber nicht so häufig gesichtet.
Körperbau:
14-20mm, Grundfarbe blaugrün mit ausgedehnten schwarzen Zeichnungselementen (v.a. beim Männchen), heller, unten schwarz gesäumter Längsstreifen von den Augen nach hinten bis zum Ende des Halsschildes erstreckend.
Gesang:
Die erzeugten Laute erinnern an Morsezeichen, sind aber kaum hörbar und meist nur am Abend oder in der Nacht mit Hilfe eines Bat-Detectors nachweisbar.
Literatur:
Fischer J et al. (2020) Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols: Bestimmen – Beobachten – Schützen (Verlag Quelle & Meyer Bestimmungsbücher)
Laußmann H (1994) Zum Vorkommen von Barbitistes constrictus BR. und Barbitistes serricauda (FABR.) in den Fichtenwäldern des nördlichen Tertiär-Hügellandes (Südbayern), Articulata 10 (1): 11-19.
https://www.zobodat.at/pdf/Articulata_10_1995_0011-0019.pdf
Im nördlichen Tertiär-Hügelland (Südbayern) sind die beiden einheimischen Säbelschreckenarten Barbitistes constrictus und Barbitistes serricauda in Fichtenwäldern weit verbreitet und stellenweise häufig. Selbst monotone Fichtenbestände waren mehrfach besiedelt, was für B. serricauda bisher nicht bekannt war.
Jürgen Fischer, Wunsiedel