Zwitscherschrecke

Tettigonia cantans

Weibchen der Zwitscherschrecke
Männchen der Zwitscherschrecke
Larve der Zwitscherschrecke

Leitart und Maßnahmen:

Die Zwitscherschrecke Tettigonia cantans hat ihren Schwerpunkt in den Mittelgebirgszonen, meist in höheren Lagen. Sie ersetzt dort die wärmeliebende Schwesternart T. viridissima, in geeigneten Habitaten treten die beiden Arten bisweilen gemeinsam auf. Die Zwitscherschrecke gilt als eine Leitart für Extensiv genutzte Weiden oder Wiesen in offenen Kulturlandschaften und von Saumstrukturen verschiedener Landschaftselemente. Unterstützende Maßnahmen sind vor allem die Anlage und der Erhalt von Saumelementen wie Hecken oder strukturreiche Wegränder.

Schutzstatus: derzeit noch keine Gefährdung in Deutschland und Bayern.

Entwicklungszyklus:

Die Embryonalentwicklung kann bis zu fünf Jahre dauern. Die Eiablage erfolgt im Boden. Die Imagines treten im Juni auf und können bis in den November hinein gefunden werden. Wegen des hohen Feuchtigkeitsbedarfs der Eier besiedelt die Art vorwiegend feuchte und kühlere Habitate, wie Moore, Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren. Man kann sie auch in naturnah bewirtschafteten Gärten antreffen.

Vorkommen und Bedeutung im LK Wunsiedel:

Die Zwitscherschrecke ist im Fichtelgebirge mit guten und stabilen Beständen vertreten und weit verbreitet. Ihr Gesang ist an lauen Abenden häufig zu hören.

Körperbau:

20-31 mm, Grundfarbe grün mit braunen Flächen auf Kopf, Halsschild und Flügeldecken. Die Flügel überragen nur wenig den Hinderleib (Unterschied zu Tettigonia viridissima, dem Großen Grünen Heupferd).

Gesang:

Lauter, schwirrender Gesang, der sehr weit trägt. Die Gesangsaktivität beginnt bereits am Vormittag und reicht weit in die Nacht hinein. Bei niedrigen Temperaturen werden die Einzellaute deutlich langsamer vorgetragen.

Literatur:

Fischer J et al. (2020) Die Heuschrecken Deutschlands und Nordtirols: Bestimmen – Beobachten – Schützen (Verlag Quelle & Meyer Bestimmungsbücher)

https://www.researchgate.net/profile/Andreas-Zehm/publication/308416210_Die_Heuschrecken_Deutschlands_und_Nordtirols/links/57e3cdbb08ae112d973bbf63/Die-Heuschrecken-Deutschlands-und-Nordtirols.pdf

Jürgen Fischer, Wunsiedel